„Mehr Wertschätzung und Anerkennung“ – SPD in Königslutter solidarisch mit den Erzieherinnen und Erziehern

Zu dem z. Zt. stattfindenden Streik der Erzieherinnen und Erzieher hat Christine Jahn, Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Königslutter und Mitglied im Ortsvereinsvorstand nachstehendes Grußwort gerichtet: „Die Erzieherinnen und Erzieher in unseren öffentlichen Kitas leisten Tag für Tag eine hervorragende Arbeit, das hat mehr Anerkennung durch die Gesellschaft verdient“.

Sie betreuen und bilden unsere Kinder von klein auf und müssen für ihre Leistungen auch entsprechend bezahlt werden .Die materielle und immaterielle Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe, die immer noch frauenorientiert sind, muss in Deutschland endlich auf der Tagesordnung stehen. Andere europäische Länder wie Frankreich oder Schweden machen uns das vor und ermöglichen so auch den Frauen, Kinder zu bekommen und wieder in den Beruf zurückzukehren zu können. Wir in Deutschland hinken leider immer noch hinterher.

 

Unsere Gesellschaft hat es jahrzehntelang versäumt, sich mit der elementaren Fragestellung, wieviel uns die Arbeit mit Menschen  und mit der frühen Bildung unserer Kinder wert ist, zu beschäftigen und wie diese Wertschätzung sich für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in den Sozial- und Erziehungsberufen in Gehaltszahlungen ausdrücken muss. Das Resultat haben wir vor Augen .Die Erzieherinnen und Erzieher machen von ihrem elementaren Recht zu streiken Gebrauch.

 

Mit diesem Streik der Erzieher und Erzieherinnen wird der Druck in der laufenden Tarifrunde erhöht. Das wird bezweckt und die Arbeitgeber spüren, dass sie in der Verantwortung sind und müssen sich möglicherweise auf einen langen Arbeitskampf einstellen. Die leeren Kassen der Kommunen verschlimmern die Lage und die Situation stellt die Eltern vor eine große Herausforderung, denn  Notbetreuungs-plätze sind nicht überall vorhanden, nicht alle Familien können auf Großeltern etc. zurückgreifen, welche die Kinderbetreuung ermöglichen.

 

Wir haben durch die Zuordnung in andere Eingruppierungen der Vergütungen für die Zweitkräfte in unseren Kitas trotz der extrem schwierigen finanziellen Situation der Stadt Königslutter die wichtige Arbeit unserer Erzieherinnen und Erzieher anerkannt. Darüber hinaus haben wir im Haushalt 2015 der Stadt Königslutter die Kinder- und Jugendbetreuung in den Focus gerückt. Zum einen durch die Einrichtung weiterer Stellen für Erzieherinnen und Erzieher für unsere Kitas, zum anderen aber auch durch den geplanten Bau einer neuen Kita Einrichtung – ein wahrer Kraftakt für unsere Kommune !

 

Nicht nur vor dem Hintergrund der finanziellen Situation der Kommunen rufen wir alle Parteien im Tarifstreit auf, zügig an den Verhandlungstisch zurückkehren, um die Belastung für alle Beteiligten so gering wie möglich zu halten.

 

Wir fordern, dass eine grundsätzliche Debatte über die Neubewertung von Arbeitsfeldern nicht nur als Strohfeuer im laufenden Tarifstreit auflodert, sondern zu einem nachhaltigen Umdenken in unserer Gesellschaft  führt und Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Verbände, Kommunen und Familien  in diesen Prozess miteinbezieht.